In der Brandenburgliga-Saison 2022/23 ist noch kein Pfiff ertönt und schon gibt es den ersten Krach zwischen zwei Klubs. „Wenn man sich die Punkte so holen muss, dann finde ich das im Sinne des Fairplay nicht in Ordnung“, lässt sich etwa Wolfgang Kettner, der Vorsitzende vom Oranienburger FCE, in der Märkischen Oderzeitung zitieren und adressiert seinen Vorwurf an den Lokalrivalen TuS Sachsenhausen. Na nu! Was ist denn hier passiert?
Für den 3. Spieltag ist das Derby angesetzt. Auf Wunsch von Sachsenhausen hat der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) das Spiel aber vom Sonnabend auf den Sonntag verlegt, well sich der TuS davon ein größeres Zuschaueraufkommen verspricht. An besagtem 11. September allerdings stehen beide Stammkeeper vom OFC offenbar aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung. Der OFC will dem Ortsnachbarn mehrere Vorschläge für eine Verlegung gemacht haben – jedoch ohne Erfolg. Über die Märkische Allgemeine konterte TuS-Trainer Torsten Thiel: „Es ist beschämend, dass uns jetzt der Schwarze Peter zugeschoben wird.“ Viel Zündstoff also, den dieses ohnehin brisante Duell wahrscheinlich gar nicht gebraucht hätte.
Beide Oranienburger Vereine im Übrigen zählen zu den Topfavoriten für die in dieser Woche beginnenden Spielzeit. Nicht nur dieser beiden Teams wegen ist sogar von der stärksten Brandenburgliga aller Zeiten die Rede. Dafür sorgen auch die vielversprechenden Aufsteiger, die sogar gut genug sein könnten, um den Ligaprimi Konkurrenz zu machen. Germania Schöneiche hat die Landesliga Süd gewonnen und einige Akteure im Aufgebot, die Oberliga-Visitenkarten vorlegen können. Und auch Nord-Meister Grün-Weiss Ahrensfelde sollte nicht nur auf Ex-Bundesliga-Profi Manuel Schmiedebach (33) reduziert werden. Nicht umsonst haben die Randberliner in der Vorbereitung Oberligist Mahlsdorf bezwungen (3:1).
Neu im 16er-Feld sind zudem die Oberliga-Absteiger Seelow und Brandenburg. Auch was sie leisten können, wird spannend zu beobachten sein. Die Saison eröffnen Falkensee-Finkenkrug und Klosterfelde am Freitagabend.
Titelbild: Matthias Schütt