Drei Ligen, drei Trainerwechsel: BAK, Blau-Weiß und Inter ziehen Reißleine

Nicht nur der FC Bayern hat in dieser Woche seinen Trainer ausgewechselt – auch drei ambitionierte Klubs aus Berlin haben neue Übungsleiter installiert. 

Der Berliner AK hat sich nach 15-monatiger Amtszeit von Trainer Benjamin Duda (Foto) getrennt. Zum Jahreswechsel noch auf Tabellenrang zwei platziert, hat eine anhaltende Niederlagenserie – kein Punkt in der Rückrunde – für die Moabiter bis zum Absturz auf Tabellenrang zwölf geführt. „Um neue Impulse zu setzen, eine neue Dynamik zu erhalten, sahen wir uns daher zum Handeln gezwungen“, äußerte Präsident Ebubekir Han. Mit Volkan Uluc ist der Nachfolger bereits präsentiert. Der 53-Jährige ist im Verein kein Unbekannter, hat den Klub bereits zweimal, in den Spielzeiten 2002/03 und 2004/05, in der Oberliga Nord trainiert, kennt die Regionalliga von seinen Stationen beim BFC Dynamo, Carl Zeiss Jena und Wacker Nordhausen. Zuletzt hat er den türkischen Drittligisten Karaman FK – ein Partnerverein der Berliner – zum Klassenerhalt geführt.

Auch eine Liga tiefer in der Oberliga hat sich überraschenderweise etwas getan. Am vergangenen Freitag hat Michael Meister, Chef beim Oberligisten Blau-Weiß 90, mit Trainer Rani Al-Kassem und Co-Trainer Simon Schrade das neue Gespann bekannt gegeben, das Blau-Weiß ab der kommenden Saison trainieren soll. Das Gespann hatte den Wunsch geäußert, ab sofort einmal wöchentlich am Training der ersten Mannschaft teilzunehmen, um die Spieler kennenzulernen. „Da Ingo Reißner damit nicht einverstanden war, habe ich ihm gesagt, dann trennen sich eben unsere Wege“, sagte Meister. Reißner, der das Traineramt erst vor vier Wochen von Marco Gebhardt übernommen hatte, wies das vehement zurück: „Es ist ein No-Go, dass andere Trainer bei meinem Training zusehen und davon profitieren. Deshalb habe ich mit sofortiger Wirkung gekündigt, den Schlüssel vom Trainingsgelände abgegeben und mich vom Team verabschiedet.“ Bis zum Ende der Spielzeit werden nun Torwarttrainer Andreas Elfeldt und der derzeit noch verletzte Spieler Tobias Göth (B-Lizenzinhaber) übernehmen.

Und schon am vergangenen Dienstag teilte Benjamin Kandler, Geschäftsführer beim Landesligisten FC Internationale, seinem Trainer Houssen Sakr mit, dass der Verein den Rest des Weges in dieser Saison ohne ihn beschreiten wolle. „Das hat mich überrascht“, sagt Sakr der FuWo. Der 34-Jährige verabschiedete sich noch am selben Abend von der Mannschaft. „Mir liegt viel an den Jungs, ich wünsche ihnen alles Gute für die restliche Spielzeit.“ Sakr hatte den Job im vergangenen Sommer angetreten und es lief lange hervorragend, die Hinrunde beendete Inter punktgleich mit dem Spitzenreiter Altglienicke II auf dem 2. Platz. Zuletzt aber gab es nur einen Sieg und fünf Punkte aus den letzten sechs Partien. „Beim 0:0 gegen den Nordberliner SC hat mir die Mannschaft fast schon leid­getan“, sagt Inter-Chef Gerd Thomas. „Die Situation schien etwas festgefahren. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir etwas ändern sollten“, sagt Thomas. Juan Swett rückt vom Co- zum Cheftrainer auf, erhält dabei tatkräftige Unterstützung von Ben Kandler, der Inter in der Saison 2015/16 bereits gecoacht hatte. Ob es bei dieser Konstellation bis zum Saisonende bleibt, weiß Thomas nicht.

Text: Harri Ramin, Michael Sauer, Bernd Karkossa / Titelfoto: Patrick Skrzipek

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