Glodi Zingu nach Zusammenbruch: „Mir geht es wieder besser“

Der Berliner Glodi Zingu war am Wochenende im Oberliga-Spiel vom SV Tasmania kollabiert. Nach einem Notarzt-Einsatz und Krankenhaus-Aufenthalt ist der 29-Jährige erstmal wohlauf. Wie geht es jetzt für ihn weiter? 

Am vergangenen Wochenende stand die Welt still für Glodi Zingu und den SV Tasmania – tragischerweise wortwörtlich. Denn im Oberliga-Spiel bei Mecklenburg Schwerin am Sonntag war der Verteidiger in der 31. Minute zusammengebrochen und kollabiert. Der Berliner mit angolanischen Wurzeln, der unter anderem im Nachwuchs von Hertha BSC groß geworden ist und in seiner Karriere mehr als 160 Regionalliga-Spiele für Hertha II, Viktoria 89, Rot-Weiß Erfurt oder Optik Rathenow absolviert hat, war stabilisiert und vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht worden. Inzwischen ist Glodi Zingu wieder zuhause und auf dem Weg der Besserung. Im Gespräch mit der FuWo erklärt Zingu: „Es war ganz schlimm die ersten Tage, aber jetzt geht es mir schon wieder besser.“

Was zu seinem Zusammenbruch geführt hat? „Ich hatte kurz vorher ein Kopfball-Duell, wo ich mit meinem Gegenspieler zusammengerasselt bin. Eigentlich hat es ihm mehr wehgetan als mir“, erinnert sich Zingu. „Drei Minuten später aber wurde mir schwarz vor Augen.“ Der Innenverteidiger der Neuköllner sackte zu Boden und war zwei, drei Minuten bewusstlos. Seine Mitspieler eilten zur Hilfe und stellten sich demonstrativ um ihn herum. Szenen, die die ganze Welt vor zwei Jahren beim Unglück um den dänischen Nationalspieler Christian Eriksen haben erstarren lassen. „Sowas kennt man ja sonst nur aus dem Fernsehen“, sagt auch Zingu. „Wenn einem so etwas dann selbst passiert, ist das schon krass.“ Auch Familie und Freunde hatten große Angst und waren geschockt. „Mein Handy hat natürlich pausenlos geklingelt.“

Anders als Eriksen, der bei der EM 2021 einen Herzstillstand erlitten hatte, musste Zingu aber nicht reanimiert werden. „Die Ärzte haben ein Schädelhirntrauma diagnostiziert, ich habe immer noch Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit. Ich hatte auch hohen Blutdruck.“ Deswegen stehen nun Untersuchungen beim Neurologen und Kardiologen an. Am Montag nach dem Spiel hatte Tasmania-Trainer Damir Bektic seinen Schützling aus dem Hospital in Schwerin abgeholt. Zingu, der dieses Jahr seine Ausbildung zum Bankkaufmann abgeschlossen hat, ist nun zwei Wochen krankgeschrieben und will zur neuen Saison wieder Fußball spielen. „Ich habe vom Verein die volle Unterstützung und alle Zeit der Welt. Ich bin froh, dass die Saison fast vorbei ist und wir den Klassen­erhalt geschafft haben.“ Bei den Tasmanen aber wird man noch viel froher darüber sein, dass sich die Welt weiterdreht. Und zwar mit Glodi Zingu. 

Text: Steven Wiesner / Titelfoto: Kerstin Kellner

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